Eigenkapitalquote und Rechtsformen in Österreich

Innovative Eigenkapitalfinanzierung für KMU Der Eigenkapitalaufbau ist für das wirtschaftliche Wachstum eines Unternehmens immer wichtiger
Betrachtet man die Eigenkapitalquoten österreichischer Unternehmen, spiegelt sich die Bevorzugung von Fremdkapital gegenüber Eigenkapital wieder. Eine Untersuchung von knapp tausend österreichischen KMU zeigte, dass selbst renommierte Unternehmen mit gutem Namen nur eine Eigenkapitalquote zwischen 8 und 15% aufweisen (Stand 1999). Erschwerend sind zudem die Änderungen in der Entwicklung und Produktion. Produktlebenszyklen werden immer kürzer, gleichzeitig steigen aber die Kosten für Forschung und Entwicklung an. Permanenter Wettbewerbsdruck und die Anforderung an Internationalisierung und Globalisierung fordern rasches Handeln der Unternehmer. Offen bleibt die Frage, mit welchen Finanzierungsinstrumenten diesen Anforderungen Rechnung getragen werden soll?

Kredite werden teurer
Änderungen der steuerlichen und gesetzlichen Rahmen- bedingungen machen künftig Kredite teurer. Staatliche Subventionen sind keine Selbstverständlichkeit mehr. Mit Basel II wird es für ein Unternehmen zunehmend schwieriger, seinen Kapitalbedarf durch Fremdkapital zu decken. Oftmals erschwert auch die Bonität der Unternehmen die Aufnahme von Fremdkapital, wodurch innovative Ideen nicht umgesetzt und damit Chancen auf eine erfolgreiche Marktbearbeitung erschwert oder gar nicht ermöglicht werden. Durch Eigenkapital bietet sich für viele Unternehmen eine neue Möglichkeit in der Finanzierung.

Wozu Eigenkapital?
Eigenkapital gibt den Unternehmen die finanzielle Flexibilität und damit die Kraft, um unerwartete Probleme zu meistern und plötzliche Chancen nutzen zu können. Eigenkapital erhöht das u nternehmerische Reaktionsvermögen auf ein sich rasch änderndes Umfeld. Ob es der Eintritt in neue Märkte, die Entwicklung und Umsetzung kreativer Ideen, Produkte oder Technologien ist – mit Eigenkapital können diese Projekte realisiert werden.

Private Equity – die innovative Eigenkapitalfinanzierung von nicht börsennotierten Unternehmen
Unter dem Begriff Private Equity hat sich in den vergangenen Jahren ein großer Markt entwickelt. Private Equity beschreibt die Finanzierung von nicht börsennotierten Unternehmen mittels Eigenkapital. Expansionen, die Entwicklung neuer Produkte und Technologien, Akquisitionen oder die Realisierung anderer spezifischer Projekte werden damit möglich. Konsequenz ist verstärktes Umsatzwachstum, Belebung und Modernisierung von Branchen sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen.

Der Markt für Private Equity wächst.
Zunehmend mehr Unternehmen nehmen diese innovative Form der Eigenkapitalfinanzierung an. Die Vorteile, die sich aus der Finanzierung ergeben, sind mannigfaltig. Anstelle von Zins- und Tilgungszahlungen tritt eine anteilige Gewinnbeteiligung. Das Eigenkapital wird langfristig zur Verfügung gestellt und übernimmt im Verlustfall die Haftungsfunktion. Mit der Aufbringung von Eigenkapital decken die Kleinund Mittelunternehmen nicht nur ihren Kapitalbedarf. Sie stärken damit ihr Reaktionsvermögen auf sich ändernde Marktbedingungen, verbessern ihre Finanzierungs- struktur und legen damit den Grundstein, um in einem turbulenten Umfeld mit innovativen Strategien ihre Stellung am Markt beibehalten, verbessern und ausbauen zu können.